Ein Buchcover zu gestalten ist der letzte kreative Schritt, wenn man ein Buch veröffentlicht. Das liegt daran, dass beinahe die gesamte Anatomie eines Buchcovers von der finalen, bearbeiteten Version des Buches abhängt: das Format, die Papierfarbe und die Anzahl der Seiten bestimmen gemeinsam das Aussehen und die Maße deines Covers. Deshalb gibt es keinen guten Grund, dein Cover zu gestalten, bevor der finale Textentwurf fertig ist, da du sonst eventuell noch einmal von vorn anfangen musst.

Ob du nun ein Autor bist, der sein Buch selbst veröffentlicht oder ein unabhängiger Verleger, du brauchst Informationen darüber, was deine Zielgruppe interessiert, damit du vernünftige, datenbasierte Entscheidungen für die Veröffentlichung eines Buches treffen kannst. Bevor du also mit der Gestaltung des Covers beginnst, schaue dir 20 bis 50 Bücher in deinem Genre an und analysiere die unterschiedlichen Teile. Achte auf den Buchdeckel, die Rückseite, den Buchrücken, das Layout, das Bild, die Schriftart und andere Elemente der verschiedenen Cover.
Mache dir zu jedem Cover kurze Notizen. Welche haben in dir die Lust geweckt, sie zu lesen? Suche nach Themen, die die Interessantesten unter ihnen gemeinsam haben. Sobald du mit dem Schreiben und Überarbeiten fertig bist und deine Recherche beendet hast, bist du bereit, mit dem Design deines Covers zu beginnen.
Cover-Design und Layout
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Buchcover-Design besteht aus Text und Bildern. Für das richtige Layout musst du dir eine einfache Botschaft überlegen, die du mit deinem Cover-Design kommunizieren willst. Was ist das eine Gefühl oder der eine Gedanke, den du vermitteln willst? Egal für welche Botschaft du dich entscheidest, stelle sicher, dass jedes Element von der Farbe und den Bildern bis hin zur Schriftart und zum Text es bekräftigt.
Sobald du deine Botschaft kennst, denke darüber nach, wie du sie am besten vermittelst. Wenn du einen romantischen Akzent setzen willst, sollte das zentrale Designelement vielleicht ein Bild mit einer doppelten Bedeutung sein. Wenn du dich für Mystery entscheidest, sollte vielleicht dein cleverer Titel dominieren und ein vages, geheimnisvolles Bild diesen untermauern (aber nicht in den Schatten stellen). Oder vielleicht bist du ein Autor mit bekanntem Namen und du willst, dass die Leute wissen, dass dieses Buch von dir ist. Dann sorge dafür, dass dein Name hervorsticht.
Du bist dir nicht sicher, was die beste Wahl für dein Buch ist? Schau dir unseren Beitrag zum Thema „Wie man ein Buchcover für jedes Genre gestaltet“ an.
Buchdeckel
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Der Buchdeckel ist der erste physische Teil eines Buches. Er hat einen einzigen Zweck: das Buch zu verkaufen, indem es die richtigen Leser neugierig macht.
Die essenziellen Elemente eines Buchdeckels beinhalten den Titel und den Namen des Autors. Optionale Elemente sind der Untertitel (wenn es einen gibt) und Fotos, Hintergrundbilder oder Grafiken.
Bildsprache
Von allen verschiedenen Bestandteilen eines Buchcovers, ist dies wohl der wichtigste. Wähle ein Foto, eine Grafik, eine Illustration – oder setze ein Statement mit einer einfachen Farbe – um deine Zielgruppe anzulocken. Die Bildsprache muss vermitteln, worum es in dem Buch geht und gleichzeitig deinen Leser in seinen Bann ziehen. Nutze Bildelemente, um Vorfreude, eine bestimmte Stimmung oder Erwartung zu erzeugen. Vergiss nicht, an dieser Stelle solltest du keine Abstriche machen. Die visuelle Komponente deines Covers ist das Erste, was dein potenzieller Leser sieht und woran er sich erinnern wird. Achte darauf, dass es einen professionellen Eindruck hinterlässt.



Typographie

Die Schriftarten, die du auswählst, vermitteln mehr als nur die Worte, die sie formen. Wähle sie daher nach dem Ton, den du erzeugen willst, aus. Aber sein nicht zu kreativ mit deinen Schriftarten, damit dein Titel und andere Informationen nicht zu schwer zu lesen sind. Sorge mit deiner Schriftart für die richtige Stimmung: wähle eine fließendere Schriftart für Romantik, eine skurrile Schriftart für Humor und eine kräftige Schriftart für Drama oder Abenteuer.
Titel
Denke wie ein Leser, nicht wie ein Autor. Ziele auf Deutlichkeit ab, nicht Cleverness. Dein Titel ist das Erste (und manchmal Einzige), was die Leute lesen. Vermittelt er, worum es im Buch geht? Dein Ziel ist es, visuelle Elemente und Design zu nutzen, um potenziellen Lesern zu zeigen, was sie vom Inhalt erwarten dürfen. Du willst ihnen ein Gefühl dafür geben, wie es sein wird, das Buch zu lesen.

Dieses Buchcover-Design für The Girl on the Train beschwört sofort ein geheimnisvolles Gefühl herauf und lässt dich wissen, dass es sich um ein packendes Buch handelt. Die Verschwommenheit der Schrift könnte die Bewegung des Zuges sein – oder könnte etwas Rätselhaftes über das Mädchen und ihre Geschichte aussagen. Ziehe in Betracht, wie du Typografie, Farbe und Grafiken nutzen kannst, um diese Art kommunikativer Bildsprache für dein Buch zu erzeugen.
Untertitel
Verwende einen Untertitel nur, wenn er nötig ist, um das Thema deines Buches zu verdeutlichen oder genauer zu beschreiben. Idealerweise unterstreicht dein Untertitel den Titel und gibt zusätzliche, beschreibende Details. Wenn es Sinn ergibt – und besonders wenn du ein eBook herausbringst – füge alle Suchbegriffe ein, die nicht in deinem Titel vorkommen.
Rückseite
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Dein Buchdeckel hat seinen Job erledigt, wenn der Käufer es bis zur Rückseite geschafft hat: Er hat genug Interesse geweckt, dass der Leser bereit ist, einen zweiten Blick auf das Buch zu werfen. Nun liegt es an der Rückseite, ihn so in seinen Bann zu ziehen, dass er das Buch kaufen will.
Der wichtigste Teil der Rückseite ist die Beschreibung des Buches, die genügend Details hergibt, um sicherzustellen, dass der Käufer nicht widerstehen kann, das Buch zu kaufen.
Die Rückseite eines Paperbacks kann ebenfalls ein Bild des Autors, eine Biografie und Referenzen beinhalten, wenn es sich um ein akademisches oder professionelles Werk handelt (bei gebundenen Büchern steht dies oftmals auf der Innenseite des Umschlags.) Leser erfahren gern mehr über den Autor und Details über denjenigen, der das Buch geschrieben hat, können dabei helfen, den Kauf zu besiegeln.

Die Rückseite sollte ebenfalls Platz für die 13-stellige Internationale Standardbuchnummer (ISBN) und den dazugehörigen Strichcode lassen. Es gibt keine Verpflichtung einen ISBN-Code zu verwenden, sie hilft aber Lesern und Buchhändlern bei der Suche nach deinem Buch. Zum Schluss sollte die Rückseite Rezensionen und, falls es etwas mit deinem Buch zu tun hat, dein Firmenlogo enthalten.
Beschreibung
Diese sollte kurz verschiedene Teile deines Buches zusammenfassen und die Highlights aufzeigen, so wie ein Trailer dies für einen Film tut. Sie sollte deinen Lesern zeigen, weshalb sie dieses Buch lesen müssen und sie wissen lassen, was sie erwartet; sie ist eine Werbung für das Buch. Sie ist aber nicht dein persönliches Statement, weshalb du dieses Buch geschrieben hast.
Rezensionen und Empfehlungen
Rezensionen und Empfehlungen sind für viele Menschen Verkaufsargumente und sie verhelfen dem Buch zu Glaubwürdigkeit. Das ist ganz ähnlich wie die Produktempfehlungen von Prominenten in der Fernsehwerbung.

Deine Autoren-Biografie
Diese sollte kurz sein – ungefähr drei Sätze. Wenn dein Buch Belletristik ist, lass deine Persönlichkeit durchscheinen, indem du dich und deine jüngsten Leistungen beschreibst. Wenn dein Buch ein Sachbuch ist, gehe auf deine Referenzen und jüngsten Arbeiten ein wenn du dich beschreibst. Nutze deine Autorenbiografie, um dich selbst als Teil deines Buches zu verkaufen und eine Bindung zu den Lesern aufzubauen.
Buchrücken
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Fertige Bücher, die mehr als 130 Seiten haben, benötigen ebenfalls einen Text auf dem Buchrücken, der den Buchtitel und Nachnamen des Autoren zeigt. Achte darauf, dass er leicht lesbar ist und dass er seitlich gelesen werden kann.
Cover-Arten
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Alle gedruckten Bücher sind entweder gebunden (Hardcover) oder broschiert (Softcover). Gebundene Bücher werden manchmal mit Papiercovern herausgegeben, die man Schutzumschlag nennt. Broschierte Bücher sind in der Regel mit bedrucktem, schwerem Papier umhüllt. Alle Arten von Buchcovern haben die gleiche Aufgabe:
- sie identifizieren das Buch
- sie dienen als Werbung
- sie erzeugen ein Gefühl oder eine Stimmung bei potentiellen Lesern
- sie vermitteln potentiellen Lesern Empfehlungen und andere Verkaufsargumente
Vorlagen
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Jeder Print-on-demand-Verleger stellt eine spezifische Vorlage für eine Cover-Gestaltung zur Verfügung, die auf der Anzahl der Seiten, der Farbe des Papiers und dem Format, das seine Plattform erfordert, basiert. Eine Vorlage markiert den Ort für den Barcode, den Abstand zu den Rändern (Anschnitt genannt) und lässt dir Platz für dein Design. Diese Vorlagen sind für die Nutzung in Grafikprogrammen wie InDesign oder Photoshop gedacht.
Hier sind Links zu ein paar der beliebtesten Optionen:

Zusammenfassung
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Ein fantastisches Buchcover ist eine Investition und ein sicherer Weg, den richtigen Effekt zu erzielen, selbst wenn du kein professioneller Künstler oder Designer bist. Ein professionelles, schönes Cover, das dein Buch wirklich anpreist, ist ein wertvolles Werbewerkzeug. Ein traditioneller Verleger würde diesen Schritt niemals überspringen und das solltest du auch nicht.