Die sagenumwobene englische Premier League tritt künftig ohne ihren Namenssponsor Barclays auf. Dies hat sie zum Anlass genommen, das Logo komplett umzugestalten.
Viele Unternehmen gehen den Schritt des Rebrandings und verleihen ihrer Marke ein neues Aussehen. Wer den Absprung vom alten Logo hin zu einem frischen visuellen Auftritt wagt, sollte einen triftigen Grund dazu haben. Inkonsistenz im Markenbild kann den Tod für diese bedeuten.
Triftige Gründe, das Logo einer Marke neu zu gestalten, gibt es allerdings viele. Die wohl häufigsten sind die Neuausrichtung einer Marke aufgrund der Unternehmensentwicklung oder ein aktiver Imagewechsel (eventuell sogar wegen negativer Schlagzeilen in der Vergangenheit). Wer sich dazu entscheidet, den Firmenauftritt zu überarbeiten, sollte dies gewissenhaft tun. Ein Rebranding birgt viele Risiken für die Zukunft eines Unternehmens. So kann ein neues Logo schnell zu Missstimmungen unter den Kunden führen, wie viele Beispiele neuster Vergangenheit zeigen. Aus diesen Fehlern kann man lernen.
Das neue Logo der englischen Premier League gehört zu eben diesen Beispielen. Es polarisiert und sorgte nach seiner Veröffentlichung für pfeffrigen Gesprächsstoff.

Premier League: altes vs. neues Logo
Häufig sind die heftigen Reaktionen der Kritiker auf eine Reihe an Fehlern zurückzuführen, die wir im Folgenden zusammengefasst haben. Wer sich dieser vier Fehler bewusst ist, geht leichter ins Rebranding und vor allem erfolgreicher wieder heraus.
#1 Emotionales Chaos
Ganz besonders im Sport passiert es schnell, dass bereits mit dem alten Logo verbundene Emotionen der Fans nicht mehr bedient werden. Das frustriert diese und führt zu negativem Feedback. Eine Marke braucht Emotionen, um zu funktionieren.
#2 Sinnlosigkeit
Nutzt ein Rebrand nicht einzig und allein, um für Schlagzeilen zu sorgen oder mal wieder frischen Wind in die Unternehmenskommunikation zu bringen. Stellt euch lieber die Frage, ob es wirklich etwas gibt, was mit eurem Logo nicht funktioniert. Ist es unlesbar? Austauschbar? Starr und ohne jegliche Dynamik? Altbacken? Wenn ihr diese Fragen nicht mit einem Ja beantworten könnt, denkt lieber nochmal genau nach, ob ihr ein Rebranding braucht. Was war so verkehrt am alten Premier League Logo? Der Wechsel des Sponsors und die Werbefreiheit des neuen Logos hätten geschickter, deutlich näher am alten Logo realisiert werden können.
#3 Leugnen
Bei jeder Neuausrichtung sollte man nicht vergessen, wo man herkommt. Verliert den Bezug zum alten Logo nicht aus den Augen. Was hat euer bisheriges Logo ausgezeichnet? Womit hat es bei den Kunden oder Fans für Aufmerksamkeit gesorgt? Es kann die Farbe sein, die sich eingeprägt hat, ein bestimmter Stil oder eine Form. Es ist empfehlenswert, einige der alten Elemente beizubehalten. Im Fall des Premier League Logos wurde dies leider gänzlich versäumt. Zwar ist der Löwe immer noch Teil des Logos, jedoch in einem völlig neuen, beinahe kindlichen Stil, was bei den Fans eher weniger gut ankam. Der neue Löwe hat den Fans nach zu urteilen an Anmut und Kraft verloren.
#4 Einheitsbrei
Das alte Logo der Premier League hatte bereits Kultstatus erreicht. Es war unverkennbar, einzigartig. Dies kann man vom neuen Logo nicht behaupten. So haben Fußballfans schnell reagiert und ihren Assoziationen freien Lauf gelassen. Die Zielgruppe des Walt Disney Klassikers Der König der Löwen entspricht wohl nicht der der englischen Fußballliga.



Der Aufschrei im Internet war groß. So eine heiße Diskussion kann vernichtend sein. Anstatt der Häme beizuwohnen, haben wir uns überlegt, was man bei der Gestaltung des neuen Logos hätte besser machen können. Aus diesem Grund haben wir unseren eigenen Wettbewerb gestartet und unsere Designer-Community gebeten, ein neues Logo für die Premier League zu entwerfen.
Unser Gewinner-Logo

Logo Design von Maya Septha
Weitere herausragende Designs des Wettbewerbs

Logo Design von Ariel-7



Logo Designs von Black ‚N‘ White ᶤᵐᵍ



Logo Designs von SasaArt

Logo Design von SilenceDesign
Wie unsere Auswahl an alternativen Premier League Logos zeigt, gibt es immer viele Möglichkeiten, ein Logo neu zu gestalten. Das macht die Sache nicht unbedingt einfacher. Auch wenn viele der Entwürfe zunächst passender als das tatsächlich neue Design erscheinen, lohnt es sich auch bei diesen Designs, die Liste der häufigsten Fehler im Rebranding noch einmal zu studieren und das Wunschlogo auf Herz und Nieren zu testen.