Der beste Weg, ein gutes Logo zu entwerfen? Hüte dich vor einem schlechten Logodesign.
Das mag zwar sehr vereinfacht klingen, doch es steckt jede Menge Wahrheit dahinter. Die besten Designer wissen um die häufigsten Fehler, die beim Designen eines Logos passieren können – hauptsächlich, weil sie diese Fehler irgendwann schon einmal selbst gemacht haben und nun in der Lage sind, sie zu vermeiden, bevor sie sie machen.
Gerade im Logodesign gibt es mehr Dinge, die man nicht tun sollte, als in anderen Bereichen. Diese in Aktion zu sehen kann helfen, sie in deinem eigenen Logodesign zu vermeiden. In diesem Artikel haben wir die häufigsten Fehler in schlechten Logodesigns gesammelt, damit du weißt, worauf du achten solltest. Doch keine Sorge, falls dir einer dieser Fehler unterlaufen sein sollte: Wir zeigen dir, du ihn ausbesserst!
1. Veraltete Logos sind schlechte Logos
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Ein häufiges Problem bei schlechten Logodesigns ist, dass veralteteTechniken, Bilder und Effekte genutzt werden. Die Logos oben sehen aus, als wären sie vor Jahrzehnten erstellt worden – und nicht auf eine gute Art. In den 80er- und 90er-Jahren wurden Effekte wie altmodischer Skeuomorphismus, 3D-Farbverläufe, Clip Art und bestimmte Schriftarten übermäßig stark verwendet, wodurch diese Logos heutzutage besonders veraltet aussehen.
Lösung
Wenn du es mit einem veralteten Logo zu tun hast, besteht die beste Lösung darin, ihm ein Redesign zu verpassen, um es in das 21. Jahrhundert zu befördern. Natürlich liegen Retro-Designs im Trend. Aber wenn dein Logo einen Retro-Vibe haben soll, solltest du es bewusst machen und nur Vintage-Designelemente verwenden, die wieder in Mode sind, wie beispielsweise der handgezeichnete Vintage-Look im Logo von Spruce unten.

2. Zu detaillierte Logos
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Es ist nicht so, dass detaillierte Logos per se schlecht sind, sie lassen sich nur nicht in der Größe verändern. Für Reklametafeln, Wandbilder oder Fahrzeugfolien eignen sich detaillierte Logos sogar sehr gut. Wenn dies die einzigen Orte wären, an denen du dein Logo zeigst, wären detaillierte Logos die Norm, aber überlege mal, wie oft dein Logo auf viel kleineren Oberflächen erscheint, wo man sie schlechter sieht.
Das Problem mit detaillierten Logos ist, dass sie schrecklich auf kleinen Bildschirmen wie beispielsweise auf Smartphones und auch auf Merchandise und Werbegeschenken wie Stiften oder Visitenkarten aussehen.
Sicher, das Logo oben sieht gut aus und ist gekonnt designt, aber diese Bilder sind in kleineren Größen nicht zu gebrauchen, ganz abgesehen davon, dass sie manchmal das Logo unlesbar oder ununterscheidbar machen. Somit gehören sie für uns zu den schlechten Logodesigns.
Lösung
Wenn du auf dein detailliertes Logo nicht verzichten willst, musst du das auch nicht. Eine perfekte Alternative sind responsive Logos – also verschiedene Varianten des Logos für kleinere Flächen. Mit anderen Worten, behalte dein detailliertes Logo für große Platzierungen und erstelle ein anderes für kleinere Flächen. Wir erläutern diese Herangehensweise in unserem Guide zu responsiven Logos.
Nimm das Logo von Bluffton Inn unten. Die klassische Architektur des Gebäudes ist ein starkes Verkaufsargument und eine detaillierte Zeichnung zu verwenden ist super für einen rustikalen Vibe. Aber wenn sie ihr Logo auf eine kleine Fläche drucken müssen, verwenden sie eine speziell designte Version, die dennoch gut aussieht.

3. Irrelevante Bilder in Logos
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Oder mit anderen Worten: „gute Logos, aber schlecht kombiniert“. Dies sind genau genommen keine schlechten Logodesigns, sie sind nur schlecht für die jeweilige Marke. Die drei Logos oben sehen sehr gut aus, aber sie repräsentieren eigentlich nicht ihre Marken. Sie sehen aus, als wären sie für Unternehmen aus anderen Branchen gemacht.
Dein Logo sollte vor allem deine Marke repräsentieren. Du kannst alle professionellen Designprinzipien anwenden, aber wenn du nichts designst, das das Feeling deines eigenen Unternehmens widerspiegelt, wird es weder deiner Markenbekanntheit nutzen noch Markentreue fördern.
Lösung
Bleibe bei Bildern, die direkt mit deinem Unternehmen zusammenhängen und entweder deinen Unternehmensnamen widerspiegeln oder das, was dein Unternehmen macht. Der Trick besteht darin, kreativ zu sein. Du kannst trotzdem bekannte und ikonische Bilder nutzen, ohne generisch aussehende Logos zu kreieren.
Eaglehead Woodcraft hätte mit seiner Logobildsprache in verschiedene Richtungen gehen können: Schreinerei, Möbel, selbst Adler. Aber sie entschieden sich klugerweise für einen Baum. Dieser steht in direktem Zusammenhang mit Holzarbeit, regt aber ein bisschen mehr zum Nachdenken an und ist ein wenig sentimentaler als tatsächliche Holzarbeit-Bilder.

4. Ungenaue Logos
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Wie gesagt, wenn dein Logo gut aussieht, aber nichts über deine Marke aussagt, ist es dennoch ein schlechtes Logodesign. Ein Ziel von Logos besteht darin zu erklären, wer du bist und was du tust, selbst wenn jemand dein Logo zum ersten Mal sieht. Das ist nicht einfach, aber einige besonders schlechte Logoesigns geben mit missverständlichen Unternehmensnamen und willkürlichen Bildern absolut keinerlei Information preis.
Die obigen Logos würden problemlos funktionieren, wenn sie nur ein wenig besser beschreiben würden, worum es bei den Unternehmen geht.
Lösung
Manchmal ist die offensichtlichste Wahl die beste: In diesem Fall solltest du einfach eine Beschreibung hinzufügen! Du musst nicht deinen gesamten Elevator Pitch vortragen, tatsächlich ist weniger Text mehr, aber du kannst problemlos ein paar Worte hinzufügen, um zu erklären, was du deinen Kunden zu bieten hast, oder ihnen wenigstens deinen Namen verraten.
Das Logo für Phoenix Internal Medicine ist simpel und schön, repräsentiert auf künstlerische Weise seinen Namensgeber und nutzt moderne Logotrends wie Minimalismus und ein vertrauenswürdiges Blau. Aber ohne die Beschreibung könnte es leicht missverstanden werden. Die Flügel könnten Gebäude eines Architekturbüros sein oder sogar Klaviertasten.

5. Widersprüchliche Motive in Logos
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Logos können dabei helfen, die Stimmung deiner Marke festzulegen. Wenn du eine seriöse Marke für seriöse Menschen bist, kannst du eckige Formen und gedeckte Farben verwenden, um professioneller zu wirken. Wenn du ein Tech-Unternehmen bist, das futuristisch rüberkommen will, kannst du Bilder wie Schaltkreise verwenden, um dies zu kommunizieren.
Problematisch wird es, wenn Motive falsch miteinander kombiniert werden und du ein falsches Feeling für deine Marke erzeugst. Ist ein beängstigend aussehender Mann in einer Gasmaske das beste Maskottchen für ein kifferfreundliches Sportstudio? Es wirkt, als wollten sie sich von Assoziationen zum Rauchen distanzieren.
Ebenso mag ein wütendes Kind ein wortwörtliches Maskottchen für eine Aggressionsbewältigungsgruppe für Kinder sein, doch es wirkt ungewollt aggressiv. Ein einladenderes Bild für Neulinge könnte der Ausgang der Therapie sein: Ein glückliches Kind, das seine Wut kontrollieren kann, um Eltern zu motivieren und aufgewühlte Kinder zu beruhigen.
Lösung
Sowohl deine Bilder als auch dein künstlerischer Stil sollten deine Branding-Ziele widerspiegeln. Symbole, die jeder kennt, und die bevorzugten Motive deiner Kunden sind ein sicherer Weg zu effektiver Kommunikation.
Schau dir unten das Logo von Amazing Outdoor Adventures an, das eindeutig für Naturliebhaber (und in Anbetracht des Designs von Naturliebhabern) designt wurde. Silhouetten vor einem Sonnenaufgang/Sonnenuntergang sind der perfekte künstlerische Stil; Naturliebhaber flippen jedes Mal aus, wenn die Sonne auf- bzw. untergeht! Das Logo hebt auch Schwimmen, Kanufahren und das Beobachten von Tieren hervor und führt die Botschaft mit zusätzlichen Symbolen im Rahmen weiter aus: ein Pfeil, ein Paddel und ein Kompass.

6. Generische Logos sind schlechte Logos
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Logos sind am wirkungsvollsten, wenn sie einprägsam sind, wohingegen generische Logos oder Logos, die dieselben Trends und Stile wie alle anderen nutzen, den gegenteiligen Effekt haben. Mache das, was alle anderen machen, und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass jemand deine Marke mit einer anderen verwechselt.
Die Denkweise hinter generischen Logos scheint logisch – kopiere die Logos, die Menschen bereits mögen. Aber nach ein paar Monaten oder Jahren ist der Markt überflutet mit Logos, die alle dasselbe machen, und Logos, die einmal einzigartig waren, sind plötzlich nur noch eines von vielen.
Achte besonders darauf, den „V-Mann“ zu vermeiden, eine mehrdeutige menschliche Figur, die als kreative Art begann, den „Durchschnittsmann“ oder die „Durchschnittsfrau“ zu repräsentieren, aber mit der Zeit zu einem abgedroschenen Klischee im Logodesign wurde. Ebenso ist ein Zahn im Clip Art-Design für ein Zahnarztlogo oder ein Clip Art-Haus für ein Immobilienunternehmen wahrscheinlich die generischste Wahl, für die man sich entscheiden kann.

Lösung
Der beste Weg sich vor generischen Logos zu schützen, besteht darin, auf dem Laufenden darüber zu sein, was alle anderen machen. Schau dir unseren Guide zu generischen Logos an, um herauszufinden, welche Trends zu häufig verwendet werden und man vermeiden sollte.
Wie oben bereits erwähnt sind generische Logos oftmals zu Beginn gute Logos, daher solltest du nicht gleich auf alle Trends verzichten. Füge einfach etwas hinzu, das heraussticht.
Headstash verwendet beispielsweise das Bild eines Bergs und altmodische Beschriftung wie viele andere Unternehmen, aber sie fügen weitere Elemente hinzu, um es von anderen zu unterscheiden. Die Komposition, der Illustrationsstil für den Berg und die Kombination aus einrahmenden und verzierenden Eigenschaften der Beschriftung kreieren einen einzigartigen Look für dieses Logo.

Doch bevor du nun denkst, dass dieses Logo zu detailliert ist, schau dir an, wie Headstash die Strategie anwendet, die wie im ersten Abschnitt empfohlen haben: verschiedene Varianten des Logos für verschiedene Anwendungsbereiche.

7. Verwirrende Logos
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Genau wie Logos mit irrelevanten Bildern oder widersprüchlichen Motiven, können auch Logos, die gut aussehen, mit verwirrenden und unzusammenhängenden Bildern am Ziel vorbeischießen. Dies ist ein häufiges Problem bei allen künstlerischen Vorhaben; es ist dem Betrachter nicht immer klar, was im Kopf des Künstlers vor sich ging.
Schau dir nur mal das Logo von On The Heavy Side an. Weißt du, was sie tun? Das auffälligste Bild ist die Campingausrüstung, doch warum hält das Maskottchen dann Golfschläger und einen Tennisschläger? Und die Beschreibung „Don’t let your size stop you“ („Lass dich nicht von deiner Größe aufhalten“) wirft mehr Fragen auf, als sie beantwortet.
Lösung
Klarheit sollte an erster Stelle stehen. Du kannst jede der oben von uns empfohlenen Strategien anwenden, wie beispielsweise bekannte Symbole, leicht erkennbare Bilder und kurze Textbeschreibungen. Es ist immer gut, noch jemanden über das Design schauen zu lassen, bevor du es finalisierst. Designer sehen manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht, daher kann der Blick eines Außenstehenden helfen zu zeigen, welcher Teil nicht so deutlich rüberkommt wie er sollte.
Tactical Wealth Management kombiniert ein ikonisches Bild mit einer schlichten Beschreibung, um Betrachtern alles nötige über die Marke zu verraten. Sobald die Grundlagen geklärt sind, steht es dem Designer frei, sich ein paar kreative Freiheiten bei Dingen wie Farbe, Typografie oder den Grafiken selbst zu nehmen.

8. Einfach nur hässliche Logos
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Manchmal gibt es keinen bestimmten Grund, weshalb ein Logo nicht funktioniert. Es ist einfach nur hässlich. Sowohl große als auch kleine Marken sind vor hässlichen Logos nicht sicher, selbst London, eine der reichsten Städte der Welt. Das Logo für die Olympischen Spiele in London wurde von beinahe allen kritisiert und als hässlich und unzusammenhängend bezeichnet.
Dasselbe kann man von Mans Cave sagen. Vergessen wir mal für den Moment die sexuelle Anspielung von „man cave“ und die unglücklich gewählten, pinkfarbenen Höhlenwänden, dann bleibt immer noch ein unheimlicher fröhlicher Höhlenmensch, der eine unzeitgemäße Flagge in einem Logo hält, das absolut nichts darüber verrät, was Mans Cave ist. Für Half Badger gilt dasselbe, mit ihrer eigenartigen dachsartigen Kreatur, die beim Betrachter absolut nichts auslöst.
Lösung
Im Gegensatz zu anderen Fehlern schlechter Logodesigns gibt es hier keine simple Lösung. Der einzige Weg, um hässliche Logos zu vermeiden, besteht darin, die Prinzipien des Grafikdesigns zu verstehen, die Logos gut aussehen lassen.
Wenn du selbst Grafikdesign erlernen möchtest, kannst du dir die besten Vorgehensweise mit unserem Artikel zum Thema „Wie man ein Logo designt“ aneignen. Aber wenn du sicherstellen willst, dass dein Logo die effektivsten Grafikdesignprinzipien nutzt, solltest du am besten von Beginn an jemanden engagieren, der diese bereits in- und auswendig kennt.
Die Arbeit mit einem professionellen Logodesigner kann den Unterschied ausmachen. Sie kennen die besten Designtechniken und wie man sie anwendet. Du bezahlst nicht nur für ihr künstlerisches Können, sondern auch für ihre Expertise und ihr unternehmerisches Gespür. Schau dir nur mal an, was purpleri sich für einen Kunden einfallen lassen hat, der „irgendwie eine siamesische Katze und alles andere, das als luxuriös heraussticht“ im Logo untergebracht haben wollte.

Schluss mit schlechten Logos
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Design kann schwierig sein, vor allem wenn man keinerlei Erfahrung hat. Wenn du nicht dieselben häufigen Fehler schlechter Logodesigns machen willst, ist das Vermeiden der oben beschriebenen Fallstricke ein guter erster Schritt auf deinem Weg zu einem tollen Logodesign. Erfahre hier mehr darüber, wie du die Qualität eines Logos beurteilst.
Wenn du Hilfe bei der Entwicklung eines professionellen Logos benötigst, kannst du auch immer mit einem erfahrenen Designer arbeiten, der weiß, was er tut.