Als selbsternannte Snack-Expertin (oder Snackspertin) war ich hoch erfreut, einen Artikel über alle Einzelheiten des Snack-Brandings schreiben zu dürfen. Süß, salzig, herzhaft, knusprig – ich habe sie alle probiert! Und das ist keine Seltenheit; laut dem Nielsen Global Survey of Snacking haben 91 % der Konsumenten angegeben, mindestens einmal am Tag zu snacken. „Snacken verbindet Konsumenten auf der ganzen Welt,“ sagt James Russo, Senior Vice President von Nielsen. „So angesagt Snacken heutzutage auch ist, die Zahlen werden in Zukunft noch steigen“.
Wenn du also dein eigenes Snack-Unternehmen gründen oder dein Snack-Branding verbessern möchtest, schnapp dir eine Tüte Chips und erfahre alles Wichtige darüber, wie man eine leckere Snack-Marke aufbaut, die dir dabei hilft, unter deinen Mitbewerbern hervorzustechen.

Einstieg ins Snack-Branding
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Die Snack-Branche ist genauso überfüllt wie mein Küchenschrank und voll mit diversen Marken, die um Aufmerksamkeit ringen. Mit einem charakteristischen Snack-Branding wird dein Snack in den Supermarktregalen im Mittelpunkt stehen. Wichtige Branding-Elemente wie ein markantes Logo, eine auffällige Verpackung und eine spezielle Markenbotschaft sorgen in Kombination mit sorgfältig gewählten Designelementen wie Farbe und Typografie dafür, dass deine Snacks wieder und wieder in den Einkaufstaschen der Leute landen.
Definiere deine Marke
Zunächst einmal solltest du dir folgende Fragen stellen:
- Wer bist du als Unternehmen und welche Werte vertrittst du? Die Werte und Entscheidungen deines Unternehmens sollten Teil deiner Markenbotschaft sein und können dabei helfen, Kunden anzulocken. Millennials achten beispielsweise auf alles, was Marken tun; für welche Zwecke sie sich einsetzen, wie sie die Gemeinschaft unterstützen, welche Zutaten sie verwenden und wie sie produzieren.
- Was unterscheidet dich von deinen Mitbewerbern? Dies ist auch als dein Wertversprechen bekannt. Bist du die leckerste Option für vegane, glutenfreie Pizzabrötchen? Finde heraus, was dein leckerstes Merkmal ist und stelle es in den Mittelpunkt!
- Auf welchen Markt oder Kunden hast du es abgesehen? Wer verputzt deine Leckereien und knabbert deine Chips? Wie alt sind sie, wo wohnen sie und welchen Beruf haben sie? Was mögen sie und womit möchten sie in Verbindung gebracht werden? Branding ist auf deine Zielgruppe zugeschnitten, daher gilt, je detaillierter du sie kennst, umso besser. Das Branding für einen Snack, den man Kindern in die Brotdose legt, und das Branding für Süßigkeiten auf einer Weihnachtsfeier im Büro, werden zweifellos unterschiedliche Verpackungen, Farbschemata und Marketingbotschaften haben. Es sei denn, Boss Baby schmeißt eine Party, dann sieht die Sache ganz anders aus!

Entwickle deine Markenidentität
Besonders Snack-Marken benötigen eine Markenidentität, die den Appetit anregt. Deine Markenidentität enthält diverse wichtige Stilelemente wie die Farbpalette deiner Marke, die Typografie, das Logo, die allgemeine Bildsprache, die Markenstimme und die Persönlichkeit.
Der wahrscheinlich wichtigste Teil deines Snack-Brandings ist dein Logo, da es auf jeder Verpackung zu sehen sein wird und wichtig für die Entwicklung deiner Markenidentität ist. Dein Logo repräsentiert auch alles, wofür dein Unternehmen steht.


Deine Website sollte ebenfalls deine Markenidentität widerspiegeln. Wichtig ist, dass deine Markenidentität auf all deinen Plattformen und bei allen Elementen deines Unternehmens und Produkts einheitlich ist, um die Art und Weise, wie deine Zielgruppe und potenziellen Kunden deine Marke sehen, zu bekräftigen.

Kenne deine Zielgruppe und deinen Markt
Was Snack-Branding betrifft, haben unterschiedliche Märkte und Zielgruppen unterschiedliche Geschmäcker. Amerikaner snacken am liebsten Chips, daher suchen Amerikaner am ehesten nach „salzigen und herzhaften“ Snacks. Laut dem vierteljährlichen Bericht von IRI zu Umsätzen im Einzelhandel sind die Umsätze mit salzigen Snacks im Jahr 2020 auf dem amerikanischen Snack-Markt um 9,4 % gestiegen. Die angesagtesten Snacks für Europäer sind Früchte, dicht gefolgt von Schokolade und Käse.
Geografie und Alter sind zwei Faktoren, die zu unterschiedlichen Markentrends beitragen. Viele der Tipps zur Entwicklung einer Markenidentität, wie die Definition deiner Marke und einheitliche Designelemente, funktionieren generell auf der ganzen Welt, aber einige Trends unterscheiden sich von Land zu Land.
Asiatische Snacks sind zum Beispiel bekannt für ihre leuchtende, witzige und farbenfrohe Verpackung, auf der häufig niedliche Figuren zu sehen sind, und haben oftmals besondere Geschmacksrichtungen.

Selbst die globale Marke Kit Kat, Hersteller von schokoladenüberzogenen Waffeln, bietet mehr als 300 limitierte, saisonale und regionale Geschmacksrichtungen in Japan an, einschließlich Grüner Tee, Ahorn, Lemon Cheesecake und Ofenkartoffel!

Auch das Alter spielt beim Marketing für deine idealen Kunden eine Rolle. Wenn die Zielgruppe jünger ist, nutzen Snack-Marken in der Regel kräftigere Farben und haben oftmals freundliche Maskottchen oder setzen auf angesagte Social-Media-Trends. Bei Monster Munch (ein Snack aus Großbritannien) und Mamee Monster (aus Malaysia) handelt es sich beispielsweise um Chips, die direkt für Kindern beworben werden und beide haben ein albernes und doch freundliches Monster auf der Vorderseite der Verpackung und einen Hintergrund in hellen Farben, der die Blicke auf sich zieht.


Kommuniziere mit deiner Zielgruppe
Da du nun deine Markenidentität hast und deine Zielgruppe kennst, musst du mit deiner Zielgruppe kommunizieren und deine Markenbekanntheit steigern. Eine ansprechende Markenstimme wird dir dabei helfen, durch Marketing in den sozialen Medien oder gezielte Werbeanzeigen eine Verbindung zu deinen potenziellen Kunden aufzubauen.
Heutzutage geht es bei Marken nicht nur um ihre Produkte, sondern auch darum, wie sie mit den Leuten in den sozialen Medien interagieren. Dies ist ein guter Weg, um deine Markenstimme zu zeigen und direkt mit deiner Zielgruppe in Kontakt zu treten.

Beachte, wie dein Branding sowohl den Stil deines Unternehmens als auch seine Werte miteinander kombiniert und was deine Kunden appetitlich finden. Du könntest kommunizieren, dass deine Marke gesund, glutenfrei und bio ist oder dass es sich einfach nur um einen leckeren Snack handelt.


Die wichtigsten Zutaten für Snack-Branding-Design
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Stilelemente werden dabei helfen, deine Markenidentität zu definieren. Welche Farben sind am faszinierendsten? Sprechen hungrige Kunden eher auf Kreise oder Quadrate an? Bestimmte Dinge funktionieren für Snack-Marken besser als andere, um die richtigen Kunden zu erreichen.

Farben
Allgemein gesagt sind warme Farben wie Rot und Gelb beim Food-Branding am wirkungsvollsten, vor allem da laut Farbenlehre Rot am besten geeignet ist, um den Appetit anzuregen. Allerdings rufen auch andere Farben bestimmte Assoziationen hervor. Blau wird beispielsweise mit Vertrauen und Gemeinschaft in Verbindung gebracht, wohingegen Grün eine beliebte Farbe für natürliche und biologische Marken ist. Überlege dir, wie die Farben auf deiner Verpackung aussehen sollen und welche Auswirkungen sie haben werden.



Formen
Auch Formen können helfen, die Markenpersönlichkeit zu beschreiben. Kreise und geschwungene Formen in deinem Logo oder deinen Branding-Elementen werden als ungezwungen und einladend betrachtet. Wenn dein Snack-Branding eher seriös oder effizient wirken soll, nutze mehr rechteckige Formen oder gerade Linien in deinen visuellen Elementen. Zusammen mit Farben können Formen viel über die Identität und Persönlichkeit deiner Marke aussagen.


Eine aufgeschlossenere oder freundlichere Marke, zum Beispiel eine mit einer jüngeren Zielgruppe, könnte mehr Kreise und Rundungen nutzen. Edlere Snacks, zum Beispiel für Dinner-Partys, oder solche, die Beständigkeit und Vertrauen vermitteln wollen, könnten rechteckige oder dreieckige Formen oder spitze Winkel in ihrem Logo nutzen.
Typografie
Die Wahl deiner Schriftart sollte deine Markenpersönlichkeit widerspiegeln. Ob förmlich oder freundlich, lebhaft oder delikat, deine Schriftart wird dem Ausdruck verleihen. Kräftige Schriftarten können den kräftigen Geschmack deines Snacks widerspiegeln, wohingegen ein gesunder Snack eine eher dezente Schrift haben könnte. Kettle Chips beispielsweise hinterlassen mit ihrer kräftigen, stilisierten Typografie eher den Eindruck einer reiferen Snack-Marke. Überlege, wer deine Zielgruppe ist und wie deine Schriftart es schafft, ihr deine Botschaft zu vermitteln.



Verpackung
Die Wahl der Produktverpackung kann im Snack-Branding entscheidenden Einfluss darauf haben, ob Kunden sich zu deiner Marke hingezogen oder von ihr abgeschreckt fühlen. Eine gut designte Verpackung sollte einzigartig und markant sein und appetitlich aussehen. Oftmals arbeiten Marken mit erstklassigen Fotografen zusammen, die sich auf Fotos von Lebensmitteln spezialisiert haben, um ihre köstliche Botschaft zu verbreiten.
Auf Snack-Verpackungen lässt sich auf kreative Weise dein Markenversprechen zum Ausdruck bringen, aber achte darauf, nicht zu viele Designelemente unterzubringen, die um Aufmerksamkeit ringen. Besonders bei „gesunden Snacks“ ist es am besten, so simpel wie möglich zu vermitteln, dass das Produkt bio, frei von Gentechnik, glutenfrei oder vegan ist.
June Hope De La Mora, Brand Strategist für natürliche Produkte von The Movitz Group, sagt: „Eine Ansammlung von Lebensmittelzertifikaten hat denselben Effekt wie zu viel Werbung. Lerne, welche Merkmale deiner Zielgruppe wichtig sind, stelle diese in den Mittelpunkt und halte alles andere in Grenzen.“

Natürlich musst du dir überlegen, welchem Zweck deine Verpackung dienen wird. Soll sie die Snacks weich oder knusprig halten? Muss sie für den Kühlschrank oder die Mikrowelle geeignet sein? Die meisten Chips kommen in leicht zu öffnenden Tüten, wohingegen Süßigkeiten oder Proteinriegel in passendender Folie daherkommen.
Elegante Cracker- und Keksdosen findet man traditionell bei nicht industriell hergestellten Snacks. Du könntest dir eine unverwechselbare Form für deinen Behälter überlegen, die dich von deiner Konkurrenz unterscheidet. Die Verpackung von Pringles ist sowohl ikonisch als auch clever, da sie verhindert, dass die Chips zerbröseln. Sie dient außerdem als Inspiration für ihren Slogan „Einmal gepoppt, niemals gestoppt!““



Einblick in die Welt des Snack-Brandings
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Snacks sind eine wachsende Branche, hauptsächlich aufgrund des Trends, Mahlzeiten durch Snacks zu ersetzen. Laut einer Umfrage aus dem Jahr 2015 snacken 30 % der Briten, weil es einfacher ist, als eine Mahlzeit zuzubereiten, und 18 % gaben an, sie essen Snacks, weil sie so viel unterwegs sind.
Gesunde Snacks sind für Leute, die viel unterwegs sind, besonders attraktiv, was ebenfalls zu diesem wachsenden Trend beiträgt. Viele in der Lebensmittelindustrie haben darauf bereits reagiert, indem sie mehr Snacks herstellen, die nachweislich gut für die Gesundheit sind, beispielsweise Superfoods, Snacks aus natürlichen Zutaten oder Snacks mit vielen Ballaststoffen und Protein.
Unter den aufstrebenden Branchen, die man 2021 im Auge behalten sollte, finden sich auch Pilze als Gesundheits- und Wellness-Food, daher besteht kein Zweifel, dass sie zukünftig eine große Rolle unter den gesunden Snacks spielen werden.


Fazit
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Diese mundgerechten Tipps deiner freundlichen Snackspertin helfen dir, Ideen für dein Snack-Branding zu finden, und geben dir einen Überblick darüber, was gut für deine Zielgruppe funktionieren kann. Mit einem scharfen Logo, einer Verpackung, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, und einer leckere Markenbotschaft wirst du eine starke Marke für dein Snack-Unternehmen kreieren.