Was ist deine erste Assoziation, wenn du an Muster-Designs denkst? Vermutlich denkst du an eine hässliche Tapete oder die Gardinen deiner Großtante. Aber Muster sind so viel mehr als das. Sie liegen im Trend und sind heute überall zu finden.

Und natürlich machen Muster auch vor Corporate Design, Webdesign und Verpackungen keinen Halt. Und das aus gutem Grund: Muster sind ein toller kreativer Weg, um deine Markenidentität zu stärken und zu prägen. Die Nutzungsmöglichkeiten sind vielfältig und es ist für jeden etwas Passendes dabei.
Dieser Artikel gibt dir eine Einführung in die Welt der Muster. Was genau ist ein Muster und wie entsteht es? Welche Muster gibt es und natürlich: Wie kannst du das passende Muster für deine Marke finden?
Was du wissen musst, bevor du dein Muster designst
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Ein Muster entsteht immer dann, wenn ein oder mehrere Symbole sich wiederholen und eine Fläche (mehr oder weniger) auf strukturierte Art ausfüllen. Die Wiederholung kann ganz gleichmäßig sein oder auch in unregelmäßigen Abständen erfolgen. Je nachdem, welche Symbole verwendet werden und wie sich diese wiederholen, ändert sich auch die Wirkungsweise des Musters.

Muster sind zwar gerade im Trend, aber es gibt sie eigentlich schon immer. Häufig entstehen sie ganz von alleine in der Natur. Denke an einen Baum im Wald oder Muscheln am Strand. Es ist also keine Überraschung, dass durch die gesamte Menschheitsgeschichte hindurch die Menschen ihre Umgebung mit Mustern verziert und bemalt haben. Erste Muster-Designs sind schon in den Höhlenmalereien zu finden und sie ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Kulturen. Beispiele für diese universellen Muster gibt es in Architektur, Mode und Kunst reichlich.
Es gibt eine einfache Erklärung, warum sich der Mensch zu Mustern hingezogen fühlt. Das Muster füllt eine Fläche mit einer Wiederholung in einem gewissen Abstand aus. Das Auge erkennt die Wiederholung und vermittelt an das Gehirn ein Gefühl von Ordnung. Diese harmonische Ordnung gefällt dem Menschen und daher schauen wir uns Muster gerne an.
Muster-Designs für deine Marke nutzen
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Überlege dir Stimmung und Stil


Wenn du das passende Muster-Design für deine Marke finden möchtest, dann ist es wichtig, dass du zunächst verstehst, wer deine Zielgruppe ist und welche Stimmung deine Marke vermitteln soll. Muster sind ein ein tolles Hilfsmittel, um einen Bezug zu einer bestimmten Atmosphäre herzustellen, ohne es zu offensichtlich auszusprechen. Es kann helfen, ein stimmiges Bild zu schaffen. Hierfür ist es jedoch wichtig, dass du dir vorher Gedanken dazu machst, welche Stimmung deine Marke vermitteln soll und wie dir dein Muster dabei helfen kann.



Nehmen wir als Beispiel das Blumenmuster. Auch wenn es das beliebteste Muster ist, so passt es doch nicht zu jeder Marke. Würdest du beispielsweise auf der Visitenkarte einer Anwaltskanzlei ein Blumenmuster sehen, so würde dich dies vermutlich irritieren. Handelt es sich aber um eine Visitenkarte einer Gärtnerei oder die Verpackung eines Kosmetikprodukts, so sieht es schon anders aus und du findest es vermutlich stimmiger. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Die Blumen im Muster stehen für eine direkte Verbindung zum Service oder Produkt der Marke.
Zusätzlich assoziieren wir Blumenmuster sofort mit bestimmten Dingen wie Weiblichkeit, Schönheit oder einer sonnigen Wiese – genau die Stimmung, die eine Marke erzeugen will, wenn sie diese Art Muster in Verbindung mit ihrem Produkt verwendet. Wenn dein Kunde gerade ein Verlangen nach Schönheit oder Harmonie hat, stehen die Chancen nicht schlecht, dass er sich zu deinem Produkt hingezogen fühlt, wenn die Stimmung der Verpackung genau dies vermittelt.
Dein Logo in dein Muster einarbeiten
Das Logo ist der Grundstein deiner Markenidentität. Wenn dein Logo also eine größere Wirkung erzielen soll, solltest du dir Überlegen, ein Muster aus ihm zu machen. Hierbei kann das Logo selbst (oder eine vereinfachte Version davon) als Symbol genutzt werden, das sich wiederholt und ein Muster kreiert. Durch die sich wiederholende Form kannst du in allen möglichen Markenmaterialien eine stimmige Verbindung zu deiner Marke erzeugen, was zu einer größeren Vertrautheit deiner Zielgruppe mit deinem Logo führt.
Muster verwenden um zwischen Produkten zu unterscheiden

Muster im Verpackungsdesign können hilfreich sein, um verschiedene Produkte optisch voneinander zu unterscheiden, aber trotzdem einen Bezug zur gemeinsamen Marke herzustellen. So kannst du beispielsweise durch das gleiche Muster in verschiedenen Farben oder Variationen unterschiedliche Geschmacksrichtungen anzeigen.

Das Muster auf der Verpackung kann auch direkt einen Bezug zum Produkt herstellen. Siehst du, wie die Verpackung für Fischfutter einen tropischen Fisch nutzt, um zu zeigen, was sich im Innern befindet? Andere Varianten des Fischfutters dieser Marke zeigen vielleicht Illustrationen eines Goldfisches oder Karpfens, während sie denselben Stil verwenden, um die Stimmigkeit der Marke beizubehalten.
Zusätzlich können Muster helfen, herauszustechen und besondere Merkmale hervorzuheben. Wenn dein Produkt aus einer bestimmten Region kommt, wie beispielsweise Kaffee- oder Kakaobohnen, versuche ein Muster einzuarbeiten, das einzigartig für diese Region ist und sofort wiedererkannt wird.
Musterfarben
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Grundsätzlich ist es eine gute Idee, dass du deine Markenfarben im Muster benutzt. Aber Muster bieten auch die Möglichkeit, deine Markenfarben durch zusätzliche Farbtöne zu ergänzen.
Hierbei ist es weiterhin wichtig, dass du die Farben passend zu deiner Zielgruppe auswählst. Möchtest du ein junges Publikum ansprechen, dann liegst du mit bunteren Farben richtig. Gedeckte Farben und Pastelltöne andererseits erzeugen einen harmonischen, beruhigenden Effekt und wären eine gute Wahl für eine ältere Zielgruppe. Wenn du modern und hochwertig sein möchtest, halte es in Sachen Farben einfach, mit minimalistischen, monotonen Farben.

Muster sind ein fantastischer Weg, um frische Farbe einzubringen und eine bestimmte Stimmung zu schaffen. Die Muster wirken in Kombination mit den gewählten Farben und die Farbwahl kann die Wirkung verstärken. Ein klares Muster-Design in pastelligen Farbtönen wirkt beispielsweise beruhigender als das gleiche Muster in grellen Tönen. Aber auch ein schwarz-weißes Muster hat einen starken Effekt. Der Kontrast zwischen zwei gegensätzlichen Farben ermöglicht es deinen Augen, sich nur auf das Muster zu konzentrieren, wodurch es eine größere Wirkung erzielt.
Die verschiedenen Musterarten und wie man sie anwendet
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Die verschiedenen Arten von Mustern hängen von der Struktur ab, in der Elemente platziert werden. So werden sie erzeugt und das sind ihre Effekte:
Geometrische Muster








Muster sind eine Wiederholung von Symbolen. Die einfachsten Wiederholungen sind grafische Anordnungen von Elementen. Diese Muster werden als geometrische Muster bezeichnet. Dies bezieht sich auf die geometrische Form des Gitternetzes, nicht auf die im Muster verwendeten Symbole.
Man kann sich die Komposition der Wiederholung wie ein Netz vorstellen. An den Punkten, an denen sich Längs- und Querstreifen treffen wird ein Symbol platziert. Der entstehende Effekt hängt davon ab, wie und in welchem Abstand das nächste Symbol platziert wird. Werden die Elemente gleichmäßig platziert, wird das entstandene Muster geordneter aussehen. Wenn die Abstände zwischen den Gitterschnittpunkten unregelmäßig sind, wird der Effekt etwas unordentlicher. Um etwas Bewegung hinzuzugeben, kannst du die Elemente auch mit jeder Wiederholung abwechseln.




Eine weitere Art von klassischen geometrischen Mustern sind die Streifen. Sie entstehen, wenn Elemente in Linien platziert oder lang gestreckte Elemente verwendet werden. Wenn die Linien sich durchkreuzen, erhält man ein Schachbrettmuster. Wenn lineare Elemente diagonal platziert werden oder die Richtung wechseln, kannst du ein Zick-Zack-Muster erzeugen. Es gibt endlos viele Variationen dieser geometrischen Muster und du kannst sie auf mehrere Arten kombinieren.
Allover-Muster



Wenn die Wiederholung verschiedene Symbole enthält und die Anordnung nicht eindeutig ersichtlich ist, dann nennt man diese Muster Allover-Muster-Kompositionen. Dies ist die zweite wichtige Art der Komposition von Mustern.
Allover-Muster wirken durch die komplexere Komposition meist frischer und interessanter. Obwohl sie als klassische Muster eine Wiederholung enthalten sollten, um sich als Muster zu qualifizieren, können sie auf Verpackungen und im Corporate Design oft aus Platzgründen nur angedeutet sein – wie beispielsweise auf Verpackungen oder in Corporate Designs. In der Regel musst du nur den Eindruck eines Musters erzeugen, indem du eine Fläche mit verschiedenen Symbolen füllst. Es gibt also keinen Grund, sich an strenge Regeln zu halten.

Allover-Muster können entweder monoton sein, sodass der Blick voll auf die Grafik gerichtet ist, oder bunt, um einen farbenfrohen Effekt zu erzeugen. Die Symbole, die sich wiederholen, können entweder ganz einfache grafische Formen oder auch aufwendige Zeichnungen sein. Bei Allover-Mustern ist alles möglich. Sorge aber dafür, das dein gewähltes Muster gut mit deinem Markenstil funktioniert und einen stimmigen Look erzeugt.
Florale Muster

Eine besondere Ausprägung der Allover-Muster-Kompositionen sind die floralen Muster, auch bekannt als Blumenmuster. Die floralen Symbole sind das am häufigsten genutzte Element für Muster.
Abhängig von deiner Farbpalette und dem Stil deiner Symbole kann der Look deines Musters sich dramatisch verändern. Ein monotones, schwarz-weißes Blumenmuster kann exotisch und doch kühl und beruhigend aussehen, während ein farbenfrohes florales Muster unterhaltsam und laut ist. Pastellfarbene, florale Muster hingegen sind klassisch, schick und feminin.


Es gibt unzählige Arten, Blumen zu abstrahieren und so florale Symbole zu schaffen. Da es Blumenmuster in fast allen Kulturen in irgendeiner Form gibt, sind sie auch eine tolle Möglichkeit, um eine Referenz zu einer bestimmten Kultur oder Zeitepoche herzustellen und an die Assoziationen des Betrachters anzuknüpfen.
Ein besonders schöner Trend, der sich in letzter Zeit durchsetzt, sind Vintage-Blumenmuster. Diese Muster wirken klassisch und erwecken spannende Assoziationen beispielsweise im Stil der 20er, 50er oder 80er Jahre.
Kommunikative Muster


Ob du nun Muster für Produktverpackungen, Visitenkarten oder Webdesign verwendest, sie sind ein wunderbarer Weg, um eine Verbindung zu dem herzustellen, was deine Marke tut. Sie können problemlos einen Bezug zwischen Verpackung und Inhalt herstellen und deine Kunden wissen lassen, was sie erwartet.
Wenn es das ist, was dein Muster erreichen soll, sind kommunikative Muster deine beste Wahl. Diese Muster können viel über deine Marke sagen und werden mit Sicherheit dafür sorgen, dass die Leute über dich reden. Es macht Spaß, sie anzusehen und zu entwerfen. Nutze sie, um deiner Marke etwas Humor zu verpassen, ein paar Leute ins Staunen zu versetzen oder einen Zusammenhang herzustellen, wenn das, was du tust, abstrakt und schwer zu erklären ist.


Kommunikative Muster müssen nicht laut und schrill sein. Sie können genauso gut in ruhigeren, klassischeren Stilen funktionieren. Und wieder gilt: Alles ist möglich, solange es für deine Marke funktioniert. Überlege dir Symbole, die für deine Marke stehen. All die Dinge, die kommunizieren, was du tust, können zu einem einzigartigen Muster geformt werden, das die Blicke der Konsumenten auf sich zieht.
Strukturierte Muster

Wenn es eigentlich nicht möglich ist, ein bestimmtes Symbol auszumachen, aber eine Fläche trotzdem in einer musterähnlichen Komposition ausgefüllt wird, dann handelt es sich um ein strukturelles Muster. Diese Texturen sind zwar genau betrachtet keine „richtigen” Muster, trotzdem bewirken sie den gleichen Effekt. Sie eignen sich sehr gut, um interessante Hintergründe zu gestalten.

Ein derzeit sehr beliebter struktureller Effekt für Muster ist der Wasserfarben-Effekt. Er bringt eine leichte, fröhliche und beruhigende Stimmung. In der Regel werden dafür Pastelltöne und helle Farben verwendet. Abhängig von den Formen, die du mit Wasserfarben erzeugst, kannst du diesen Effekt als einheitlichen Hintergrund oder als Allover-Muster nutzen.

Besonders der Marmoreffekt scheint in letzter Zeit überall zu sein. Diese Muster können einfach und beruhigend oder aktionsgeladen sein, abhängig von der Stärke und Häufigkeit der Wirbel. Dieses strukturelle Muster kann einen klassischen und doch auffallenden Effekt mithilfe monotoner Farben erzeugen. Wenn man mehr Farbtöne miteinander kombiniert, erhält das Design ein wirklich lebhaftes Feeling.
Verschiedene Muster kombinieren

Wenn du erst einmal auf den Geschmack gekommen bist und Muster für deine Marke nutzen möchtest, dann musst du natürlich nicht bei einem Muster bleiben. Gerne kannst du auch verschiedene Muster kombinieren und eine Art Musterkollektion für deine Marke schaffen. Hierbei sind deiner Phantasie keine Grenzen gesetzt, wichtig ist nur, dass die Muster-Kombinationen miteinander harmonisch wirken und zu deiner Marke passen.
Als Faustregel kannst du dir merken, dass es mindestens ein Element geben sollte, dass die Muster deiner Kollektion verknüpft – sagen wir monotone Lineart oder florale Wasserfarben. Es funktioniert in der Regel ziemlich gut, Muster desselben Typs zu kombinieren. Dafür eignen sich besonders geometrische Muster. Ein weiteres verbindendes Element kann die Wahl deiner Farbe sein. Es muss nicht mal derselbe Farbton sein. Selbst Farben desselben Farbspektrums, wie Pastelltöne, können gut zusammen funktionieren.


Wenn du bereits ein auffälliges Allover-Muster für deine Marke nutzt und möchtest, dass dieses Muster die volle Aufmerksamkeit bekommt, dann ist es gut, wenn du das Muster mit verschiedenen einfacheren Mustern kombinierst. Es ist empfehlenswert die Farbtöne des Allover-Musters als Ausgangsbasis zu nehmen und bei den zusätzlichen Mustern eine eingeschränkte Auswahl dieser Farbtöne zu verwenden.
Anmerkung: Die Größe der verwendeten Muster spielt bei der Erstellung der Kollektion eine wichtige Rolle. Besonders die geometrischen Muster eignen sich sehr gut dazu, verschiedene Größen von Symbolen zu kombinieren um eine abwechslungsreiche Stimmung zu erzeugen.
Das Schöne am Kombinieren von Mustern ist, dass du deine „Musterpalette“ für jedes zusätzliche Produkt oder jede Landingpage erweitern kannst, um ihnen ein einzigartiges Gefühl zu verleihen.
Alles ist besser mit einem Muster
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Wie du siehst, sind die Möglichkeiten, ein Muster für deine Marke zu nutzen, unendlich und es gibt wirklich keine Marke, zu der es nicht auch das passende Muster-Design gibt. Wichtig ist, dass du immer im Auge behältst, wer deine Zielgruppe ist, um einen stimmigen Stil für deine Marke zu schaffen.
Und nun kommt der spaßige Teil: Wage dich in die verschachtelte Welt des Muster-Designs und entwirf dein eigenes!